Predigten

Das Gebet ist notwendig

Viktor Sachs, 20.05.2007

Wenn du aufmerksam das Leben der Menschen beobachtest, welche die Bibel beschreibt (z. B. Abraham, Mose, David und viele andere), so wirst du merken, dass es Menschen des Gebets waren. Lasst uns die Bibel aufschlagen:

Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist. (Jakobus 5,16)

Dieser Vers beinhaltet drei große Wahrheiten:

Erste Wahrheit: Das Gebet ist das, was vieles kann. Wenn wir irgendwelche Probleme haben, wenn irgendetwas nicht klappt oder wir irgendetwas nicht verstehen, so sagt die Bibel: das Gebet vermag viel. Wir müssen einfach anfangen zu beten und Gott kann sogar mehr tun, als wir bitten. Das Gebet kann mehr bewirken, als wir es uns überhaupt vorstellen können.

Zweite Wahrheit: Das Gebet muss das Gebet eines Gerechten sein.

Dritte Wahrheit: Das Gebet muss ernstlich sein. Es muss ernst sein und ich würde sagen, es muss ein Gebet des Glaubens sein. Wenn während des Gebets der eine Gedanke sagt, dass Gott es tun kann, worum du bittest und währenddessen ein anderer Gedanke das Gegenteil behauptet, – so, wie Jakobus sagt, – ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen wird (Jakobus 1,7). Oft liegt das Problem in unseren Gedanken (in unserem Zweifeln) und wir müssen das unbedingt klären.
Also, noch einmal, – das Gebet kann viel!

Wir nehmen uns als Beispiel das Buch der Richter. Dort wird erzählt, in welchem chaotischen Zustand sich das damalige Volk Israel befand. In dem Land herrschte Unordnung und jeder tat, was er wollte. Deswegen ließ Gott zu, dass heidnische Völker Israel angriffen und ihr Leben somit unerträglich machten. Sie vernichteten Felder und Gärten, zerstörten Häuser, führten Männer in Gefangenschaft, vergewaltigten Frauen und töteten Kinder. Aber wenn wir das Buch genauer untersuchen, so finden wir in dieser schrecklichen Lage die Worte: Da schrien die Kinder Israels zum Herrn … (Richter 3,9.15; 4,3; 6,6.7; 10,10). Wenn wir diese Schriftstellen erforschen, so sehen wir, dass jedes Mal, wenn das Volk Israel zu Gott schrie, dass Gott ihnen antwortete, indem Er irgendeinen Menschen zu ihnen sandte (Gideon, Samson, Debora und andere). Aber die Hilfe von Gott kam nur dann, wenn die Israeliten zu Ihm schrien. Und natürlich, unter dem Wort „schrien“ verbirgt sich nicht ein leises, fünfminütiges „Vorsichhinmurmeln“. Sie schrien zum Himmel und Gott antwortete ihnen. Erinnert euch an Samuel. Er war auch das Resultat des Gebets. Ein einziger Mensch konnte die Geschichte des ganzen Reiches verändern! Und derselbe Samuel salbte David zum König (natürlich tat er das nicht von sich, sondern Gott befahl ihm dies zu tun).

Ich werde nicht müde zu wiederholen, dass das Gebet notwendig ist. Dies lehrte Jesus, dies berichtet die Bibel. Es ist sehr wichtig beten zu können. Man kann das ganze Leben über Gottesdienste besuchen, die Bibel lesen, Lieder singen, Musik hören aber trotzdem nicht lernen richtig zu beten. Das Gebet muss ein Teil von uns werden, sonst werden wir nichts erreichen.

Das Gebet ist nicht einfach Schmuck des christlichen Lebens, sondern (wie die Bibel sagt) der Mittelpunkt des christlichen Lebens. Es ist der Wendepunkt im Leben eines jeden. Und wenn du anfängst zu beten, so wird sich dein Leben sicherlich ändern.
Bete in jeder Situation!

Es steht nirgendwo geschrieben, dass Jesus die Jünger lehrte, wie man richtig predigt oder wie man richtig Zeugnis ablegt. Er lehrte sie zu beten. Und er zeigte ihnen, wie man richtig betet.

Einer sagte folgende Worte: „Es ist richtig, wenn wir beten, weil wir Seine Schöpfung sind.“ Wenn wir noch in Sünden sind, – so müssen wir Ihn suchen und Ihn um Gnade bitten. Wenn wir schon durch das Opfer Jesu gerettet sind, – so müssen wir trotzdem zu Gott beten und somit Seine Herrschaft, seine Kraft, sein Recht, unser Leben zu regieren, anerkennen. Wenn wir beten, so zeigen wir unsere Abhängigkeit von Gott und sagen aus, dass wir Ihn brauchen.

Also, je weniger wir beten, desto weniger sind wir von Gott abhängig und desto weniger brauchen wir Ihn. Aber je weniger wir von Gott abhängig sind (und natürlich somit mehr von uns selbst abhängig sind), desto mehr werden wir zu Rebellen. Wenn wir beten, erkennen wir Ihn als unseren Gott an. Wir erkennen an, dass alles in Seinen Händen ist, dass wir Seine Schöpfung sind und dass in uns nichts Gutes vorhanden ist (wie in der Bibel geschrieben steht, dass jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk von oben herabkommt, von dem Vater der Lichter … (Jakobus 1,17)).

Wir haben, wofür wir Gott danken können: für das Leben, für die Kinder, für das Dach über dem Kopf, für das Brot und Wasser … Er kümmert sich um uns und es ist kein Problem für Ihn, uns vollkommen zu versorgen. Das Problem liegt darin, wie wir das sehen. Wenn wir nicht beten (von Gott nicht abhängig sind), dann scheint es uns, als ob wir uns selbst um uns kümmern. Der Mensch ist daran gewöhnt, sich selbst zum Haupteckstein zu machen und Funktionen zu übernehmen, die ihm keiner auferlegt hat. Aber Johannes der Täufer hat darüber folgendes gesagt: Ein Mensch kann sich nichts nehmen, es sei denn, es ist ihm vom Himmel gegeben. (Johannes 3,27) Mir persönlich sagt es folgendes: wenn ich etwas habe und es ist nicht durch den Glauben von Gott angenommen ist, so sieht es Gott nicht als etwas Gutes an (etwas Brauchbares). Also, wir können uns nicht das aneignen, was uns nicht vom Himmel gegeben wurde.

An einer anderen Stelle der Heiligen Schrift lesen wir: Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt. (Römer 7,18) Wir müssen alle zu dieser Offenbarung kommen, – in uns wohnt nichts Gutes. Es gibt in der Welt viele gute Menschen, aber Gott erkennt kein Humanismus oder fleischliche, seelische Liebe an (denn es steht geschrieben: das Trachten des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott (Römer 8,7)). Gott erkennt nur das an, was Er in uns von der Höhe hineingelegt hat (Jakobus 1,17). Wie verwenden wir das, was Gott in uns hineingelegt hat? Lasst uns daran erinnern, womit die Bergpredigt anfängt:

Glückselig sind die geistlich Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel! (Matthäus 5,3)

Sagt mal, was kann wertvoller sein als das Himmelreich? Man kann es nicht für Geld kaufen (obwohl es einige leider für wenige Cents umtauschen).

Wie oft wird das Geld zu einem Hindernis auf dem Weg zu Gott! Wir kehren zurück zu der Bergpredigt. Wisst ihr, dass ein Armer nichts besitzt? Deswegen bettelt er auch. Seine Armut zwingt ihn dazu, sich auf die Straße zu setzen, seinen Hut vor sich zu legen und zu betteln. Hier spricht die Bibel von der geistlichen Armut, von einem Menschen, der seinen armen Geisteszustand vor Gott verstanden hat. Einem solchen Menschen bleibt nichts anderes übrig, als nur zu beten und Gott darum zu bitten, dass Er seine geistliche Armut füllt. Gott sucht solche Menschen, deswegen nennt sie die Bibel „glückselig“.

Hört mal! Ab dem Zeitpunkt, an dem du merkst, dass in dir nicht Gutes ist, wirst du arm. Und nur dann fängst du an, das Reich Gottes zu bekommen. Und nur dann können wir von Gott etwas Gutes empfangen.

Das Gebet ist äußerst notwendig und unser Leben soll ein Leben des Gebets sein! Die Bibel sagt, dass wir ein Tempel des in uns wohnenden Heiligen Geistes sind (1. Korinther 6,19), aber auch: Mein Haus soll ein Bethaus genannt werden! (Matthäus 21,13; Markus 11,17) Heute ist die Zeit des Heiligen Geistes und Gott hat ihn uns dafür gegeben, damit Er uns das Beten beibringt.

Wir wissen, dass wir dazu berufen sind, das Reich Gottes zu verbreiten. Wisst ihr aber auch, worin eine erfolgreiche Predigt des Evangeliums besteht? Vielleicht denkst du, dass eine erfolgreiche Evangelisation durch das Verteilen von Broschüren, Organisation von Musikkonzerten oder durch das Vollbringen humanitärer Hilfe erreicht wird. Viele denken so, aber glaubt mir, es gibt nur wenige Resultate dadurch.

Habt ihr nie bedacht, warum Jesus so erschütternde Resultate hatte? Schaut das Leben des Mose, Paulus, der Jünger Jesu an und ihr werdet verstehen, worin sich das Geheimnis eines erfolgreichen geistlichen Lebens verbirgt. Forscht selbst nach und ihr werdet merken, dass diese Menschen beten konnten.

Einmal haben die Jünger Jesus darum gebeten, dass er sie beten lehre. Und Jesus schlug ihnen (abgesehen von anderen) folgende Worte vor: Dein Reich komme. Dein Wille geschehe … (Matthäus 6,10) Er sagte ihnen nicht, dass wenn sie das oder jenes befolgen werden, dann beten lernen werden. Sondern er gab ihnen (und uns allen) den Befehl zu beten!

Gott wirkt nicht durch menschliche Kriegeskraft. Gott wirk durch die Kraft des Heiligen Geistes, die dort frei wird, wo gebetet wird (wie geschrieben steht: Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist! spricht der Herr der Heerscharen. (Sacharja 4,6)).

Wenn du das Wirken Gottes in deinem Leben sehen willst, so bete. Und je mehr du die Hilfe Gottes brauchst, je schwieriger die Situation in deinem Leben ist, desto mehr bete und suche Gott, rufe zu Ihm. Wir müssen den Heiligen Geist bei Gott erbitten (genau in diesem Zusammenhang sagte Jesus: Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan! … wieviel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten! (Lukas 11,9.13)).

Wir müssen Gott bitten. Einfach so, von alleine, kommt nichts. Und Jesus Christus ist in diesem Fall das beste Beispiel für uns. Ich kann nicht aufhören zu staunen, wenn ich lese, wie viel er gebetet hat. Nur derjenige, der seine Armut und Not erkennt, wird bitten (ein Mensch aber, der nicht sieht, dass er arm ist, bittet nicht). Im Gespräch mit gläubigen Menschen merke ich immer öfter, dass sie schon etwas haben (sie sind nicht geistlich arm): einer hat eigene Verhaltensregeln im Gottesdienst, der andere hat den Terminkalender voll mit Evangelisationsmusikkonzerten, noch ein anderer hat ein humanitäres Projekt … Jeder ist mit etwas erfüllt und leider gibt es einfach keinen Platz für die geistliche Armut. Wir müssen arm werden! Solange wir mit etwas erfüllt sind, sind wir damit reich und zufrieden. Aber der normale Zustand eines Christen ist, wenn er sich leer fühlt. Wenn er jeden Morgen aufsteht und zu Gott ruft: „Ich bin leer, ich bin arm, ich habe nichts, ich brauche Dich!“ Das ist der gesündeste Zustand eines Menschen und nicht dann, wenn du etwas kannst, wenn du etwas weißt, wenn du etwas hast, womit du dich rühmen kannst. Das einzige, was du wissen und vor deinen Augen haben musst – den gekreuzigten Christus. Was für eine Schande, als er zwischen der Erde und dem Himmel gehangen hat. Er hat alles verloren, ihm wurde alles weggenommen, sogar seine Kleidung. Wenn man mit Augen eines nicht neugeborenen Menschen schaut, so ist es unverständlich, was es Kostbares in diesem geschlagenen, blutenden, beschämten Menschen gibt, der nicht einmal Kleidung hatte. Nur ein geistlich armer Mensch, der seine Not erkennt, sieht in dem Geschehen auf Golgatha einen überaus großen Reichtum. Ehre sei Jesus!

Gott wird nie damit einverstanden sein, unsere Erfahrung, Bekanntheit und Ehre zu benutzen. Nur der leere, geistlich arme Zustand eines Menschen, der verstanden hat, dass in ihm nichts ist, was Gott benutzen könnte, ist Ihm wohlgefällig. Nur ein geistlich armer Mensch wird reich vor Gott. Wir müssen unsere volle Abhängigkeit von Gott verspüren und das passiert im vollen Maß im Gebet. Gebet – das ist die Anzeige unserer Abhängigkeit von Gott.

Nur das Gebet stellt uns auf den Platz, wo wir wirklich hingehören. Wir denken vieles über uns und über das, wie wir sind aber die Bibel sagt, dass wir einfach Staub sind … Ich glaube nicht, dass es jemandem angenehm ist, so etwas zu hören – aber es ist so. Unsere Körper sind nicht ewig und nach dem Tod werden sie irgendwann zu Staub. Erinnert euch, wie Gott Adam geschaffen hat. Er bestand aus Staub von der Erde, in das Gott einen Teil von sich hinein geblasen hatte. Nach dem Sündenfall fühlte sich der Mensch unabhängig, dachte, er sei Gott und stellte sich an die wichtigste Stelle der Ecke.

Die Folgen dieser weit zurückliegenden Geschehnisse sind heute am meisten zu sehen: Stolz, Selbstliebe, Unabhängigkeit von Gott. Und das alles nur, weil das Gebet fehlt. Nur das Gebet nähert uns zu Gott.

Manche Menschen sagen, dass sie nichts mit Gott erleben, dass bei ihnen nichts klappt und sie genauso bleiben, wie sie sind (mit den gleichen, schlechten Eigenschaften). Sie können nichts mit sich machen und fangen an, Schuldige irgendwo von außen zu suchen (z. B. den Lehrer in der Schule, die Eltern, Vorfahren usw.) Aber ich sagte ihnen immer: fange an zu beten. Gott kann alles. Wir müssen dem Gebet Zeit widmen. Mich verwundert es, wie z.B. Jesus gebetet hat. Einmal, ging er beten und betete die ganze Nacht durch. Und am Morgen waren allen die Resultate dieses nächtlichen Wachens bekannt: die Wahl der zwölf Jünger. Nachts, im Gebet, bekam Jesus genaue Befehle von Gott, was die Wahl der Jünger betrifft, denn die meisten, die Jesus nachfolgten, waren Schaulustige, die einfach sehen wollten, was dieser Wundertäter noch tun wird. Und er irrte nicht in der Wahl (auch Judas – der Verräter, wie seltsam das auch klingt, war auch die Antwort auf das Gebet, siehe Johannes 17,12).

Lasst uns eine kurze Analyse des Inhalts der vier Evangelien durchführen: Das Johannesevangelium zeigt uns den liebenden Gott. Das Evangelium nach Matthäus (ist mehr für die Juden geschrieben) stellt uns Jesus als den versprochenen Messias, den König, den Löwen aus dem Stamm Juda, dar. Das Markusevangelium konzentriert sich auf die übernatürlichen Eigenschaften Jesu. Im Evangelium nach Lukas aber, wie in keinem anderen der Evangelien, wird Jesus wie ein vollkommener Mensch dargestellt. Nirgendwo in anderen Evangelien wird gesagt, wie und wie lange er betete. Im dritten Kapitel des Lukasevangeliums, als Jesus im Wasser getauft wurde, steht, dass er beim Herausgehen aus dem Wasser betete (Lukas 3,21). Im fünften Kapitel steht, dass er sich alleine in einsame (wüste) Orte zurückzog und betete (Lukas 5,16). Im sechsten Kapitel, steht, dass er eine ganze Nacht durch im Gebet verharrte (Lukas 6,12). Im neunten Kapitel ist sein Gebetsleben im Allgemeinen klar dargestellt (z.B. Lukas 9,18) und im gleichen Kapitel wird berichtet, wie er in der Gegenwart seiner drei Jünger betete und etwas mit seinem Äußeren geschah. Sein Gesicht veränderte sich und leuchtete plötzlich. Seine Kleidung strahlte. Das war ein Resultat des Gebets (Lukas 9,28-36). Weiter, im elften Kapitel wird berichtet, wie Jesus betete, einer der Jünger ihn dabei beobachtete und am Schluss des Gebets zu ihm kam und ihn darum bat, dass er ihnen (den Jünger) das Beten beibringe. Und Jesus gab ihnen ein einzigartiges Beispiel (keine Form, die dazu da ist, ohne nachzudenken auswendig gelernt zu werden) des Gebets „Unser Vater im Himmel …“ (Lukas 11,1-4 und folgende).

Im 22. Kapitel des gleichen Evangeliums, bevor Petrus Jesus verleugnete, sprach Jesus zu ihm: „Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch begehrt, um euch zu sichten wie den Weizen; ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du einst umgekehrt bist, so stärke deine Brüder!“ (Lukas 22,31-32) Als Petrus Jesus verleugnet hatte, wäre er niemals derselbe Petrus geworden, über den die Bibel später berichtet, wenn dieses Gebet nicht gewesen wäre. Kurz gesagt: das Leben des Petrus – das ist das erhörte Gebet Jesu. Und sogar im Garten Gethsemane (in demselben 22. Kapitel), betete er: „Vater, wenn du diesen Kelch von mir nehmen willst – doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ (Lukas 22,42) Das war ein Mensch des Gebets! Wir sind oft zu faul, morgens aufzustehen und zu beten. Faulheit ist eine schlimme Angewohnheit, die eins der größten Hindernisse auf dem Weg zu Gott ist. Jesus aber, der Sohn Gottes, fing jeden Tag mit einem Gebet an und betete ab und zu die ganze Nacht (z.B. Markus 1,35: Und am Morgen, als es noch sehr dunkel war, stand er auf, ging hinaus an einen einsamen Ort und betete dort.). Ich fragte mich, warum er so früh am Morgen aufstand. Warum er nicht schlafen ging (ab und zu überhaupt nicht) und betete? Viele sagen heute, dass es keine Pflicht sei früh am Morgen aufzustehen, beten kann man ja auch tagsüber.

Nur hatte Jesus keine Zeit tagsüber an einem einsamen Ort zu beten – Mengen von Menschen folgten ihm nach, weil sie irgendwelche Nöte hatten. Tagsüber heilte Jesus, vertrieb Dämonen, predigte das Himmelreich und nachts, als die Leute schliefen, betete er. Er bekam Befehle vom Vater, was er weiter tun sollte, wohin er gehen sollte, wie reagieren, mit wem sich treffen.

Sogar während Jesus am Kreuz starb und einen schrecklichen Schmerz aushalten musste, erlaubte er es dem Zorn nicht sich zu zeigen, sondern betete demütig für seine Peiniger: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lukas 23,34) Er betete immer, das war die Angewohnheit seines Lebens. Und wenn Jesus nicht jeden Tag gelernt hätte zu beten, so würde er in dieser extremen Situation nicht siegen.

Also, das Ziel der heutigen Predigt – zu zeigen, dass DAS GEBET NOTWENDIG IST! Wenn du dich dem Gebet gegenüber bis jetzt nicht ernst verhalten hast, wenig (oder überhaupt nicht) gebetet hast, so fange an gleich jetzt zu beten. Steh früh morgens auf, lass dich nicht von der Faulheit besiegen und gehe zu Gott. Willst du Ihm dienen? Willst du deine Berufung erfüllen? Stelle Gott auf die erste Stelle in deinem Leben und es wird voll Gebets sein. Bete unablässig, egal wo du dich gerade befindest (z.B. im Wartezimmer beim Arzt, anstatt in den Zeitungen rumzublättern). Wenn du in einer Versuchung bist, wenn dich irgendeine Sünde attackiert, wenn du ein unlösbares Problem hast oder wenn du spürst, dass du keinen Frieden hast – so fange an zu beten. Erinnere dich an die Israeliten, die in der schwierigsten Zeit ihres Lebens, während überall den Götzen gedient wurde, trotzdem zu Gott schrien, sodass Er ihnen antwortete. Es ist unmöglich ohne Gebet sich zu Gott zu nahen.

Viele sagen, dass sie schon eine lange Zeit für das eine oder andere Problem beten, Gott aber ihnen nicht antwortet. Ich glaube aber, dass wenn diese Menschen genauso viel Zeit im Gebet verbringen würden, wie sie am Fernseher sitzen, so würden diese Probleme längst gelöst werden. Wir müssen uns einfach entscheiden, was wir überhaupt wollen.

Also, wir wissen, dass man beten muss. Aber du wirst nicht beten, solange du nicht einfach anfängst zu beten. Du musst einfach anfangen zu beten. Suche Gott. Suche den Platz, wo Menschen Ihm zur Ehre zusammenkommen.

Wie denkt ihr, betete Jesus, wie Gott oder wie ein Mensch? Er betete wie Mensch. Er hatte den gleichen Körper wie wir haben und die gleichen Versuchungen kamen zu ihm auch. Satan attackierte ihn noch stärker als uns, denn die Gegenwart Jesu war eine Provokation für ihn. Satan wirkte so, wie er nur konnte (sogar durch Petrus), er ließ Jesus nicht in Ruhe. Aber Jesus wusste, dass nur das Gebet (nicht das perfekte Kennen der Bibel) ihn stark machen kann. Das Gebet nähert einen Menschen zu Gott. Das Gebet macht uns abhängig von Ihm und öffnet die Türen für den Heiligen Geist. Ohne den Heiligen Geist erkennt Gott nichts an. Die einzige Kraft, die Gott anerkennt, ist die Kraft des Heiligen Geistes. Paulus spricht: Bemüht euch eifrig um die Geisteswirkungen (1. Korinther 14,1). Aber wie kann man sich ohne das Gebet um sie bemühen? Das Gebet macht uns geistlich feinfühliger, das Gebet ändert das Leben eines Menschen, das Gebet bringt Heilung in emotioneller und physischer Ebene. In der Bibel wird gesagt, dass Menschen oft nichts bekommen, weil sie nicht bitten (Jakobus 4,2). Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan! (Lukas 11,9)

Und was noch beim Gebet sehr wichtig ist: fange das Gebet mit Danksagung an. Danke für das, was du bist, danke dafür, was du hast. Die Bibel sagt, dass man ausdauernd im Gebet sein muss und darin mit Danksagung wachen (Kolosser 4,2), wenn man zu Gott kommt. Wenn du anfängst zu beten, danke Jesus Christus für den Heiligen Geist. Danke für das Brot, für die Kleidung und das Dach über dem Kopf. Danke einfach, dass er dir Leben schenkt.

Gott möge dir helfen.

Amen.